In unserer Serie “Geniale Einrichtungstipps, die funktionieren!” verrät uns Horst Steiner, warum Teppiche wieder In sind, wie man mit einem Teppich Räume optisch abgrenzen und Wohlfühlinseln schaffen kann, welche Fehler beim Teppichkauf typischerweise gemacht werden und vieles mehr.
“Auf jeden Fall. Teppiche erleben gerade eine Renaissance, das ist in meiner Branche unübersehbar. Die Wirkung eines richtig eingesetzten Teppichs wird nämlich häufig unterschätzt. Teppiche generieren immer Wärme in einem Raum, haben etwas wohliges und bringen, falls gewünscht, Farbe ins Spiel. Teppiche gehören für mich einfach zur Einrichtung – wie die Butter aufs Brot.”
Sie scheinen in Ihren Wohnraum Konzepten wenig Teppiche einzusetzen. Wie kommt es zu dieser Diskrepanz?
“Es stimmt, tatsächlich kommen sie bei unseren Designs nur selten zum Einsatz, was aber nicht heißt, dass wir unseren Kunden davon abraten. Im Gegenteil: Trotz gegenteiliger Vorschläge von unserer Seite, greifen die meisten Kunden allerdings zu etwas anderem und in der Regel sind das Parkett und Fliesen. Ich denke, für viele ist ein Teppichboden immer noch ein Tabuthema aus der Vergangenheit: Teppiche sind ‘nicht zeitgemäß’, ‘unhygienisch’, ‘Staubfänger’ und ‘laufen sich ab’.
Aber, mittlerweile beobachte ich auch einen gegenläufigen Trend. Dies liegt vor allem daran, dass sich die Teppichhersteller weiterentwickelt haben. Heutzutage werden so hochwertige Teppiche hergestellt, dass alle ehemaligen negativen Eigenschaften wirklich nicht mehr zutreffen.
Tatsächlich ist die Qualität von Teppichen heute derart erstklassig, dass man sogar Badezimmer auslegen kann. Man sollte diesbezüglich offener werden.”
“Ich schaue mir hierzu gerne Hotels an. Dort werden die Böden im Eingangsbereich außerordentlich stark begangen, was die Annahme nahelegt, dass dieser Bereich z. B. gefliest werden sollte. Dem ist aber nicht so: Die Hotellerie verwendet zunehmend qualitativ hochwertige Teppichböden für den Empfangsbereich, Korridore und Zimmer da diese neuen Materialien ausgesprochen langlebig sind.
Tipp #1: Teppiche punkten auf dem Hotelsektor ebenso wie im Privatbereich, weil sie vom Tritt her angenehmer sind und den Trittschall dämpfen. (Trittschall = der momentane Laut, den man hört.)
Gleichzeitig muss man aber auch wissen, dass, entgegen weitläufiger Meinung, Teppiche nicht die gesamte Raumakustik dämpfen. Der Boden hat nur 5 % Relevanz für die Raumakustik (Nachhallzeit). Andere Dinge spielen für die Akustik eines Raumes eine viel größere Rolle.”
“Die heute verwendeten Materialien für die Teppichherstellung haben sich sehr gewandelt. Qualität und Designs sind absolut konkurrenzfähig gegenüber Holz, Fliesen oder Laminat. Teppiche aus Baumwolle gemischt mit Kunstfaser sind stabiler, halten die Form, sind leichter zu reinigen, antistatisch, antibakteriell gegen Hausstaubmilben und geeignet für Allergiker. Und wer es gerne natürlich mag, für den ist Wolle natürlich immer ein gutes und gern verwendetes Material. Sogar für Rollstuhlfahrer gibt es schon Qualitäten, die das Abrollen der Räder unterstützen und nicht behindern.
Neulich hat mir ein Fachmann verraten, dass Teppiche heutzutage tatsächlich genauso, wenn nicht langlebiger sind, als Fliesen oder Parkettböden. Das hat mich doch erstaunt. Aus Erfahrung konnte er mir außerdem noch eine sehr interessante Beobachtung aus der Praxis mitteilen, die auch für mich neu war:
Tipp #2: Teppichböden haben gegenüber Fliesen oder Holzböden einen großen Vorteil, was auch die Hotellerie erkannt und sich zunutze gemacht hat: Sie verhindern Staubablagerungen auf Möbeln.
Ein Teppich hält den Staub aus der Luft mit seinen Fasern fest. Mit regelmäßigem staubsaugen und gegebenenfalls einmal im Monat nasssaugen bleibt ein moderner Teppich schön und ist immer gepflegt. Die Möbel werden geschont und es erspart einem das ständige Staubwischen. Wer hätte das gedacht? Vielleicht ein interessanter Denkanstoß…”
Blicken wir von der Hotellerie wieder in den Privatbereich:
“Grundsätzlich ist das Geschmackssache, denn es gibt so viele tolle Designs und Materialien, dass man letztendlich auf sein Gefühl hören muss, mit welchem Teppich man sich wohlfühlt. Egal ob aus reiner Wolle oder Mischfasern, flach gewebt oder mit üppigem Flor. Ein schöner Teppich ist ein Designelement, wie ein Bild, und verdient seinen eigenen, speziellen Platz.
Deshalb an dieser Stelle mein Tipp #3: Mit Teppichen lassen sich Räume abgrenzen und gleichzeitig Inseln der Behaglichkeit in seinen eigenen vier Wänden erschaffen. In den folgenden Bildern werden Sie viele Beispiele dazu finden.
Dazu schauen wir uns mal die einzelnen Räume an:
Der Eingangsbereich
Ihnen ist sicherlich schon aufgefallen, dass ein Teppich im Eingangsbereich, auch wenn es nur ein Vorlegeteppich bzw. Schmutzfänger ist, beim Hereinkommen ein angenehmeres Gefühl vermittelt, als wenn man auf die nackten Fliesen steigt. Der Tritt auf einen Vorleger oder Teppichboden ist gedämpft und einladend. Eine erste Wohlfühlinsel für Bewohner und jeden Besucher. Hier gibt es lässige Designs für Schmutzfänger. Sie sind robust und sehen super aus.
Die Küche
Bei mir Zuhause liegt ein Teppichläufer vor der Küchenzeile. Darauf steht es sich einfach besser. Wer Angst vor Flecken hat, kann einen hochwertigen und robusten Läufer wählen, der schmutzabweisend ist und trotzdem super aussieht.
Das Esszimmer
Immer häufiger sieht man Teppiche unter dem Esstisch, auch Orientteppiche, was sehr cool aussehen kann. Was gut aussieht kann allerdings zum Problem werden, vor allem, wenn noch kleinere Kinder im Haus sind. Aber auch hier gilt: Gefällt Ihnen der Look so gut, dass sie eine häufigere Reinigung in Kauf nehmen, dann ist auch ein Orientteppich unter dem Esstisch kein Problem.
Eines vielleicht als Tipp: Dunkle Farben sind in jedem Fall helleren Tönen vorzuziehen.
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